Nachhilfe Sinnvoll nachhelfen

Bildung
Einzeln, in der Gruppe, online – Nachhilfeangebote sind zeitweilig eine gute Unterstützung.
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2, 3, 4 – dann steht die Nachhilfe vor der Tür?

Nicht immer braucht es für Nachhilfe ein katastrophales Zeugnis. Manchmal fädeln Eltern die außerschulische Förderung auch vorsorglich ein, um den Notenschnitt des Kindes zu heben – weil sie sich so bessere Zukunftsaussichten für den Nachwuchs erhoffen.

Pädagogen raten zwar davon ab, bei moderaten Leistungen oder gleich bei der ersten Fünf mit Nachhilfeunterricht gegenzusteuern. Das kann den Leistungsdruck enorm erhöhen und damit kontraproduktiv wirken. Allerdings ist es schon sinnvoll, früh aktiv zu werden, wenn Probleme auftauchen. Denn je eher die schulische Unterstützung stattfindet, umso effektiver können Wissens- und Lernlücken geschlossen werden.

Nicht nur Lücken stopfen, auch Lernstrategien trainieren

Die meisten Schulen haben spezielle Förderangebote und bieten auch die Vermittlung älterer Schüler als Nachhilfe an. Es ist immer sinnvoll, Rücksprache mit den Fachlehrern zu halten, wenn sich die Leistungen des Kindes verschlechtern – sie können Schwierigkeiten und Lerndefizite einschätzen und wissen vor allem, was die Anforderungen sind. Ganz wichtig: In der Nachhilfe sollte nicht nur Lernstoff nachgearbeitet werden. Nachhilfeschüler profitieren am meisten davon, wenn sie neben einem Verständnis für das Fach auch Lern- und Arbeitstechniken beigebracht bekommen, mit denen sie dann besser eigenständig den Schulstoff bewältigen können.

Mathe, Englisch, dann kommt Deutsch

Außerschulische Nachhilfeangebote gibt es für alle Fächer. Aber mit Abstand am meisten gefragt ist und bleibt Mathematik: Rund 61 Prozent des Hilfsunterrichts werden aufgrund von Schwierigkeiten mit Algebra und Co. in Anspruch genommen. Fremdsprachen wie Englisch, Französisch und Latein folgen mit zusammengenommen 46 Prozent. Deutschnachhilfe belegt mit etwa 31 Prozent den dritten Platz.

Jeder fünfte Gymnasiast hat Nachhilfe

Am häufigsten verbreitet ist die Lernunterstützung an Gymnasien: Fast jeder fünfte Gymnasiast nimmt Nachhilfeunterricht. Die meisten Schüler, die Nachhilfe bekommen, sind in der siebten bis zehnten Klasse. Dann sind die Kinder in der weiterführenden Schule und etwa im Alter zwischen 13 und 16 Jahren – also meist mitten in der Pubertät. In dieser turbulenten Zeit lassen oft die schulischen Leistungen nach. Zudem wird der Lernstoff komplexer und die Ansprüche steigen.

Förderung um jeden Preis, aber ohne Erfolgsgarantie

Eltern lassen sich die Nachhilfe auch was kosten: Im Schnitt zahlen sie monatlich rund 90 Euro für den privaten Förderunterricht. Wie wirksam Nachhilfe ist, hängt nicht nur von ihrer Art und Qualität ab, sondern auch vom Schüler. Es gibt Studien, die der außerschulischen Paukerei durchaus positive Effekte auf die Schulleistungen bescheinigen. Doch eine Garantie für bessere Noten ist Nachhilfe in keinem Fall.

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