Interview Wunderbare Welten zwischen zwei Buchdeckeln

Kultur
Autorin Katja Frixe schreibt Kinderbücher aus Leidenschaft
Titelbild zu Wunderbare Welten zwischen zwei Buchdeckeln
© Für Kinderbuchautorin Katja Frixe lauert die Inspiration für ihre Geschichten überall. Foto: Privat

Wir lieben gut gemachte Kinderbücher von ganzem Herzen. Aber wie viel Arbeit steckt eigentlich dahinter? Welche Gedanken, welche Absicht, welche Ideen? Was ist für die Schreiber selbst wichtig und worauf legen sie Wert? Wir haben mit Katja Frixe, Kinderbuchautorin aus Sickte, gesprochen.

Frau Frixe, was macht für Sie ein gutes Kinderbuch aus?

Für mich persönlich ist bei einem Kinderbuch immer der Wohlfühlfaktor entscheidend – es gibt nichts Schöneres, als wenn sich Kinder in einer Geschichte von Anfang an zu Hause fühlen. Das beginnt bei einem ansprechenden Cover, geht über Schauplätze, die man mit all ihren Farben, Gerüchen und Geräuschen sofort vor Augen hat, bis hin zu sympathischen Figuren, die das Herz am rechten Fleck haben. Ein gutes Kinderbuch sollte Kinder ernst nehmen und nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daherkommen.

Seiltanzende Hamster, spukende Bücher und ein Kater, der am liebsten in Reimen spricht – wie entstehen Ihre Figuren?

Wenn ich das wüsste – sie sind oft einfach da! Manchmal schreibe ich an einer Geschichte und plötzlich taucht in meinem Kopf eine Figur auf, die dort gar nicht hinpasst. Dann mache ich mir schnell ein paar Notizen und schaue später, wo ich sie unterbringen kann.

Worauf legen Sie besonders Wert bei Ihren Büchern?

Ich versuche mich immer in die kindliche Gefühlswelt hineinzuversetzen – beim Erzählen möchte ich möglichst nah am Kind sein. Zum Glück ist mir aus meiner eigenen Kindheit noch vieles präsent, auf das ich zurückgreifen kann.

Was sollen Kinder aus Ihren Geschichten mitnehmen?

Kinder sollen in erster Linie Spaß an meinen Geschichten haben und für eine Weile in die Welt zwischen den Buchdeckeln abtauchen. Lernen können die Kinder etwas über den Wert von Freundschaft – dass ein Streit nicht das Ende einer Freundschaft bedeutet und dass es sich lohnt, für eine Freundschaft zu kämpfen. Und dass man auch mit reimenden Katern, seiltanzenden Hamstern und spukenden Büchern befreundet sein kann.

Sie sind selbst Mama von Zwillingstöchtern. Können Sie uns etwas über Ihre Schreibroutine erzählen? Wie organisieren Sie sich?

Ich schreibe tatsächlich nur dann, wenn die Kinder in der Schule sind. Sobald sie morgens das Haus verlassen, setze ich mich an meinen Schreibtisch. Bei dringenden Abgabeterminen schreibe ich auch mal am Wochenende, dann unternimmt mein Mann etwas mit den beiden oder die Oma springt ein.

Was hat Sie selbst als Kind am Lesen fasziniert?

Am spannendsten fand ich es tatsächlich immer, an Orte mit vielen Büchern zu kommen. Also in die Bücherei oder in eine Buchhandlung. Das ist auch heute noch so. Am Lesen fasziniert mich, dass man von einem bequemen Ausgangspunkt wie dem Sofa aus ganz entspannt in andere Länder oder an magische Orte reisen kann und dabei auch noch viele interessante neue Leute kennenlernen kann.

Sind Kinder die bessere Leserschaft?

Auf jeden Fall die begeisterungsfähigere und dankbarere Leserschaft. Es ist so schön zu sehen, wie sich Kinder bei einer Lesung mitreißen lassen.

Autor
Maria Lampe

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