Elternsein Wie sich Vorstellung und Realität unterscheiden

Soziales
Wenn es um den Alltag mit Kindern geht, läuft manches nicht wie zunächst geplant – ein Vater von zwei Söhnen erzählt
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„Ein Kind verändert alles“ – diesen Satz hört man von Eltern oft. Doch wie weit Vorstellung und Realität dabei auseinandergehen, zeigt sich erst, wenn die Kleinen auf der Welt sind. Der Braunschweiger Lars Bernert ist Vater von zwei Söhnen und erzählt uns ehrlich, dass das Leben mit Sprösslingen nicht immer so läuft, wie geplant – aber manches noch schöner wird als gedacht.

Geschwisterkind

Vorstellung: „Kind 1 ist eifersüchtig, ein Kampf um Aufmerksamkeit bricht aus. Der große Bruder ist gemein zum kleinen und lehnt ihn ab.“

Realität: „Kind 1 ist stolzer Bruder und gibt dem neuen Baby jeden Tag, wenn er von der Krippe nach Hause kommt, einen Kuss und sagt ihm, dass er ihn sooo lieb hat.“

Kind ins Bett bringen

Vorstellung: „Zähneputzen, fertigmachen, Gute-Nacht-Geschichte lesen und dann schläft das Kind.“

Realität: „Endlose Diskussionen! Wir laufen mit der Zahnbürste hinter dem Kind her, kuscheln, halten das Kind vom Wiederaufstehen ab, eine Vorlese-Geschichte folgt, wir diskutieren, ob noch eine Geschichte gelesen wird, schließlich fließen Tränen, das Kind sagt, dass es nicht müde sei, nochmal kuscheln und dann endlich schlafen.“

Urlaub

Vorstellung: „Wir haben bei unserer ersten Urlaubsfahrt ein schreiendes Kind im Auto erwartet.“

Realität: „Das Kind hat fast nur geschlafen und liebt das Autofahren.“

Weihnachten mit Kind

Vorstellung: „Stress und viel Drama sind vorprogrammiert! Das Kind überdreht und eine Geschenkeflut, etwa durch die Großeltern, rollt auf uns zu.“

Realität: „Wir genießen eine magische Vorweihnachtszeit und freuen uns gemeinsam auf den Weihnachtsmann. Die Geschenke werden mit den Großeltern abgesprochen und jeder Gast bringt etwas für das Menü mit. Das Kind spielt die ganze Zeit mit den Großeltern und wir erleben ein entspanntes, schönes Familienfest.“

Freundschaften

Vorstellung: „Wir haben befürchtet, dass wir uns sobald Kinder da sind weniger mit unseren Freunden treffen, dass wir keine Zeit mehr und andere Interessen haben.“

Realität: „Unser Freundeskreis hat sich zum Teil verändert. Neue Freundschaften mit anderen Eltern sind entstanden, die mit ihren Kindern zum Spielen vorbeikommen.“

Vorlesen

Vorstellung: „Ganz ehrlich – ich bin ein schlechter Vorleser, hatte keine Lust darauf und dachte, dass ich mich drücken kann.“

Realität: „Ich lese meinen Kindern gerne Geschichten vor – und kann es seitdem auch viel besser.“

Autor
Maria Lampe

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