Gesundheit
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Konflikte „in anderen Umständen“
– und jetzt?
Inklusion am Arbeitsplatz findet sowohl durch interne Vernetzung als auch durch Kooperation mit vielen externen Akteuren Wirtschaft statt. Eine besondere Rolle spielt dabei die inklusive Verpflegung in Schulen, Kitas, aber auch in Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen der Region.
Clicclac führte ein Interview mit Tim Zabel, Stv. Leiter der Gastronomie bei der Mehrwerk gGmbh.
CC: Worauf legt die Schul- und KiTa-Verpflegung der Mehrwerk gGmbH bei der Herstellung der Speisen besonderen Wert?
Tim Zabel: Unsere Menüzusammenstellung orientiert und passt sich an die saisonalen Gegebenheiten an. Mit den DGE-Zertifizierungen verpflichten wir uns zur Produktion und Auswahl ausgewogener, vollwertiger Speisen. Zusätzlich ist es unser Bestreben, Schulmensen als Produktionsküchen zu betreiben – das heißt, frisch zu kochen, um die Standzeiten der Speisen so kurz wie möglich zu halten. Unser Konzept sieht überwiegend keine Heißanlieferung an Schulmensen vor.
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den regionalen Zulieferern?
Außerhalb von Coronazeiten produzieren wir gemeinsam mit der Sprössling gGmbH – ebenfalls eine Gesellschaft der Evangelischen Stiftung Neuerkerode – täglich bis zu 6000 Mittagessen, unter anderem in Peine, Braunschweig und Wolfenbüttel. Leider ist es nicht immer möglich, ausschließlich regionale Produkte zu beziehen. Das, was wir können, beschaffen wir regional oder beziehen es auch aus eigenen Reihen, unter anderem aus der Klostergärtnerei in Riddagshausen oder aus Neuerkerode. Weiterhin hat jede Schulmensa ihren eigenen Bäcker „um die Ecke“, auch Gemüselieferanten sind den Standorten angepasst.
Wie viele Menschen mit Handicap arbeiten in der Mehrwerk gGmbH und wie werden Menschen mit Handicap in die Arbeitsabläufe eingebunden?
Insgesamt finden bei uns knapp 400 Beschäftigte und Teilnehmende mit unterschiedlichsten Vermittlungshemmnissen eine Möglichkeit zur Teilnahme am Arbeitsleben. Hiervon bieten wir circa 25 Plätze im Bereich der Schulverpflegung an. Innerhalb dieser leisten die Menschen mit Handicap einen wesentlichen Beitrag bei der Produktion der Speisen und übernehmen auch Reinigungstätigkeiten.
Bieten Sie auch vegane oder vegetarische Küche an?
Ja, es gibt in allen Schulmensen täglich zwei Menülinien und zusätzlich einen Nudelpoint. Eine Menülinie sowie mindestens eine zusätzliche Nudelsauce sind immer vegetarisch. Mittwochs sind beide Menülinien vegetarisch und donnerstags gibt es ein Fisch- sowie ein vegetarisches Menü, aber kein Menü mit Fleisch.
Wird die Mehrwerk gGmbH vom Land oder Bund gefördert oder anderweitig finanziell unterstützt?
Ja, im Bereich der Jugendwerkstatt gibt es Fördermittel durch den Europäischen Sozialfonds für Deutschland. Die in der Schulverpflegung zur Verfügung gestellten Arbeitsplätze dienen als Außenarbeitsplätze für den Werkstattbereich der Abteilung Bildung und Arbeit. Werkstätten für Menschen mit Behinderung finanzieren sich aus der Eingliederungshilfe.
Können auch Privatpersonen Ihre Dienstleistung in Anspruch nehmen?
Ja, sehr gerne sogar. Unser Eventbereich ist auf großen Veranstaltungen, wie bei den ATP Sparkassen Open schon oft vertreten gewesen und bietet auch Caterings für den Privatbereich an. Darüber hinaus können Privatpersonen aber auch an vielen anderen Stellen Services von uns in Anspruch nehmen. Beispielsweise betreiben wir ein Möbelkontor in Wolfenbüttel, in dem wir gebrauchte Möbel aufarbeiten und wiederverkaufen. Außerdem nehmen wir gerne gebrauchte Bücher an, die wir zusammen mit Menschen mit unterschiedlichen Vermittlungshemmnissen online weiterverkaufen. Seit 2020 haben wir mit der esn-Manufaktur auch einen eigenen Webshop (www.esn-manufaktur.de), in dem wir selbst hergestellte Produkte anbieten.
Beliefern Sie auch Restaurants oder Cafés?
Nicht im eigentlichen Sinne. Wir betreiben aber selber drei Cafés. Zum einen das Biermanski´s in Neuerkerode mitten im Dorf sowie das Café Parkblick im Senioren- und Pflegezentrum Bethanien. Und jedes Jahr wieder, als inklusives Sommerprojekt, eröffnen wir das Café Kreuzgang in der St. Ulrici Brüdernkirche in Braunschweig. Sofern wir dürfen, eröffnen wir das Café mit seinem wunderschönen Innenhof spätestens am 1. Mai für die Gäste.
Konflikte „in anderen Umständen“
– und jetzt?
Richtig husten und niesen.
Das geht so:
Clicclac Mai 2023
Elternsprechtag mit Billy Ray Schlag
Folge 2: Moderne Väter
„Nur Brokkoli ist auch nicht gesund“
Gesunde Ernährung im Alltag und für die Familie – ein Interview mit Ökotrophologin Stephanie Mißler.
Erfolgreich in den Lernalltag starten
Lehrerin Maria Millatz gibt Tipps für das neue Schuljahr