… der Baugenossenschaft ›Wiederaufbau‹ eG
Wie sieht die Wohnung der Zukunft aus? Was ermöglicht uns einen möglichsten langen Verbleib in der eigenen Wohnung? Was ist wirklich nützlich an Steuerungstechnik, was ist einfach nur schön zu haben? Wie kann die Wohnung auch im Krankheitsfall zum Helfer werden? All diese Fragen stellte sich die Baugenossenschaft ›Wiederaufbau‹ eG schon früh und entwickelte hierzu eine Testwohnung in der Ilmenaustraße in Braunschweig im Wohnkonzept „Wohnen mit Zukunft“, die auch gleichzeitig als Forschungsobjekt für das Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik (PLRI) dient.
Unter dem Namen „Wohnen mit Zukunft“ bietet die Baugenossenschaft ›Wiederaufbau‹ eG 650 Wohnungen an 14 Standorten in der Region an, die speziell an die Bedürfnisse und Anforderungen von Senioren ausgerichtet sind. Eine dieser Wohnungen in der Braunschweiger Weststadt wurde nun in Kooperation mit dem PLRI zu einer Testwohnung umgebaut. Sowohl dem PLRI als auch der ›Wiederaufbau‹ ist dabei wichtig, dass es sich nicht nur um eine unbewohnte Musterwohnung mit eingebauter Steuerungstechnik handelt, sondern sie von einem Senior unter normalen Bedingungen genutzt wird. Durch die Erfahrungen die der Mieter macht, kann die verbaute Technik an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden und so auch für zukünftige Wohnungen mit speziell verbauter Technik von Nutzen sein. Die Wohnung ist dabei so umgebaut worden, das die eingebauten technischen Funktionen zunächst einmal „normal“ laufen. Will der Mieter Einstellungen ändern, so kann er dies über eine App tun.
Und was kann die Wohnung nun und was macht sie so besonders?
Sie sagt zum Beispiel beim Verlassen der Wohnung, dass ein Fenster noch geöffnet oder der Herd angeschaltet ist. Ein zentraler Ausschalter an der Wohnungstür ermöglicht das Ausschalten der kompletten Deckenbeleuchtung. Eine intelligente Steuerung des Herdes ermöglicht es zudem, in Kombination mit den Bewegungssensoren, dass sich der Herd von selber ausschaltet, wenn 30 Minuten keine Bewegung mehr in der Küche verzeichnet wird. Dies soll für mehr Sicherheit sorgen. Auch die Heizung kann einiges: Sie kann individuell gesteuert werden oder wird so geschaltet, dass sie ein festgelegtes „Wochen-Heiz-Programm“ durchläuft, das natürlich auch darauf achtet, ob die Fenster geöffnet oder geschlossen sind.
Seit Ende vergangenen Jahres wird diese Technik dem Alltagstest durch die Nutzung der Wohnung durch einen Mieter unterzogen und bei Bedarf angepasst.
Das PLRI untersucht zudem, ob es möglich ist, Aussagen über den Gesundheitszustand des Bewohners und eventuelle Veränderungen zu treffen. Dies geschieht über die gewonnen Daten der raumbezogenen Sensorik, also beispielsweise der Bewegungsmelder in der Wohnung, und dem daraus abgeleiteten Aktivitätenmuster des Mieters.
Wenn dies möglich ist, können daraus neue Dienste der Gesundheitsvorsorge entwickelt werden.
Dieses Projekt hat sich als so zukunftsweisend herausgestellt, dass weitere Wohnungen sogar mit einer Förderung durch die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg in Goslar und Seesen umgesetzt werden. Bei den neuen Wohnungen soll die Mobilität im Alter im Fokus stehen. Wir wollen herausfinden, durch welche technischen, sozialen und medizinischen Unterstützungsangebote ein längerer Verbleib in der eigenen Wohnung ermöglicht werden kann. So kommen wir der Wohnung von morgen zum Nutzen unserer Mieter immer näher.

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